Der Weg der ausgewogenen inneren Arbeit (von Patrick A Kelly)

Anstrengung - Akzeptanz - Abstand

Anstrengung (Wille, Mühe und Streben) erzeugt Veränderung im Sinne von Entwicklung.

 

Akzeptanz (Toleranz, Gleichmut, Unterwerfung) entfernt teilweise den Wunsch nach Veränderung von der Anstrengung zur Veränderung.

 

Abstand (Gewahr-Sein, Bewusst-Sein, Nicht-Verhaftet-Sein) entfernt teilweise den Sinn des Selbst von der Anstrengung zur Veränderung.

Allerdings: Abstand allein (stilles Beobachten) ist KEINE korrekte Übungsweise.

Du solltest erst eine Anstrengung unternehmen, um etwas zu erreichen und dann - innerhalb dieses intensiven Prozesses -  behalte einen tieferen Teil von Dir unbeteiligt in der Handlung. Ein Teil dieser Nicht-Beteiligung erfordert Akzeptanz der Widerstände gegen die Veränderung (Trägheit von Teilen in uns selbst und von jenen in unserem Umfeld), welche sich ganz unvermeidbar gegen die anfängliche Intention stellen und diese frustrieren. 

Hingegen ist die einfache Akzeptanz von allem, was um uns geschieht, ohne jede  Anstrengung zur Veränderung wiederum KEINE korrekte Übungsweise.

Für ausgewogene Arbeit folge dem Beispiel eines Babies. Es strengt sich ungeheuer an, um nach etwas Essbaren zu greifen, ohne sich von den wiederholten Misserfolgen beeindrucken zu lassen, sondern es lernt bei jedem Versuch bis es sein Ziel erreicht. Danach strengt es sich ungeheuer an, um zu krabbeln, dann zu laufen, dann zu sprechen. Dieser Einsatz mit Wahrnehmung des Ergebnisses und Hinnahme der wiederholten Misserfolge entwickelt Intelligenz auf einer tiefen Ebene. Nach und nach übernimmt diese Intelligenz und das Baby schreitet voran zur nächstmöglichen Gelegenheit seiner Weiterentwicklung - in einem potentiell niemals endenden Prozess.