Das innere Selbst wächst

Illustration ©️ 9Clouds Taiji Studio
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Das innere Selbst wächst

Du hast sowohl ein offensichtliches äußeres Selbst als auch ein verborgenes inneres Selbst. Das äußere Selbst wächst ganz natürlich in drei Phasen – dem frühen Alter (0–40), dem mittleren Alter (40–80) und dem späten Alter (80–120 Jahre). Seine natürliche Lebensspanne beträgt 120 Jahre, aber jede äußere Beeinträchtigung, die du verursachst (körperlich, ernährungsbedingt, pharmazeutisch), verkürzt diese, sodass nur wenige es weit in die spätere Phase schaffen.

 

Das innere Selbst hat das Potenzial, ebenfalls drei Phasen zu durchlaufen – von der ersten zur zweiten Initiation, von der zweiten zur dritten Initiation und von der dritten zur vierten Initiation. Diese drei Phasen sind nicht genau an den Zeitrahmen des äußeren Lebens gebunden, dauern aber in der Regel zwischen 21 und 40 Jahren.

 

Jedoch wächst dein inneres Selbst aber nur, wenn du es bewusst auf einer tiefen Ebene nährst, wohingegen es stagniert oder verkümmert, wenn du zulässt, dass dein äußeres Leben dir Zeit und Energie raubt – wie es bei einem großen Teil der Menschheit zu ihrem späteren Leidwesen der Fall ist.

 

Dieses Verständnis führt zum ersten echten Schritt auf dem inneren Pfad, der darin besteht, die Teile von dir, die mit dem äußeren Selbst verbunden sind, klar von den Teilen zu trennen, die mit dem Inneren Selbst verbunden sind.

 

Der Körper ist die Basis des äußeren Selbst. Die alltägliche Intelligenz, die in der Schule und an der Universität gefördert wird und auf dem Gehirnbewusstsein basiert, ist auch eindeutig Teil des äußeren Selbst und kann nie mehr sein.  


Das innere Selbst ist tiefer verborgen. Seine Natur zeigt sich erst, wenn es unter dem gemeinsamen Einfluss richtiger Übungen und der Energie, die aus höheren Ebenen herabfließt, wächst.    


Am Anfang ist es wichtig, den Geist von der Außenwelt weg und tief zurück in dein eigenes physisch-ätherisches System zu lenken.

 

Um das zu erreichen, gibt es traditionell drei leicht unterschiedliche Methoden.

 

Religiöse Entbehrungen – Einschränkung der natürlichen Bedürfnisse des Körpers (Essen, Sex und Schlaf).

 

Yoga-Training – um Kontrolle über instinktive Prozesse (Atmung, Herzschlag, Temperatur) zu erlangen.

 

Tai Chi oder ähnliche Übungen – um ein feines Bewusstsein und Kontrolle über die Bewegungsfunktionen des Körpers zu erlangen (innere Bewegungen, innere Kräfte, innere Energetisierung und Aktivierung).

 

Diese Methoden erzeugen einen Kampf zwischen dem äußeren und dem inneren Selbst.

 

Die erste religiöse Methode behandelt den Körper und seine Funktionen als Feind, sodass der innere Kampf zwar etwas hart, aber einfach anzuwenden ist.

 

Die zweite yogische Methode ist raffinierter, aber schwer mit einem aktiven äußeren Leben zu vereinbaren, sodass der innere Kampf eher für Menschen in der Zurückgezogenheit geeignet ist.

 

Die dritte Methode ist ähnlich raffiniert wie die yogische Methode, schlägt aber eine Brücke zwischen äußerem und innerem Leben, sodass der innere Kampf einen ausgeglicheneren Zustand erzeugen kann.